Abfallwirtschaft der Zukunft: Designaspekte für Abfalltrennung im öffentlichen Raum

Abfälle im öffentlichen Raum rücken zunehmend in den Fokus, da sie nicht nur sichtbar sind, sondern auch wertvolle Ressourcen enthalten, die bisher kaum getrennt gesammelt werden. Gleichzeitig mangelt es an Daten und Forschung, welche die Abfallcharakteristika sowie die vielfältigen Bedürfnisse der beteiligten Akteur:innen (Anbieter:innen, Instandhalter:innen, Konsument:innen) beleuchten. Die vorliegende Studie untersucht, wie ein System zur Abfalltrennung im öffentlichen Raum gestaltet werden kann und welche Einflussfaktoren dabei eine Rolle spielen. Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt bildet die Grundlage für einen Katalog von Gestaltungsempfehlungen, der sich in die drei Schwerpunkte Standort und Anordnung, Behälterdesign sowie Information und Kommunikation gliedert. Am Standort sind Faktoren wie Bewegungspfade, Abfalltrennfraktionen sowie die bestehende umliegende Infrastruktur relevant. Beim Behälterdesign spielen Funktionalität und vertraute, klar gekennzeichnete Behälter eine zentrale Rolle, die intuitiv zu bedienen sind. Kommunikation und Information sind entscheidend, um Konsument:innen zur korrekten Abfalltrennung zu motivieren. Eine einfache und verständliche Kennzeichnung der Behälter ist dabei von zentraler Bedeutung. Trotz des geringen Gesamtaufkommens hat der Abfall im öffentlichen Raum aufgrund seines hohen Wertstoffgehalts und Sichtbarkeit eine besondere Bedeutung für das allgemeine Bewusstsein zur Abfalltrennung. Die Studie zeigt jedoch auch Herausforderungen auf, insbesondere die Etablierung der Abfalltrennung als soziale Norm im öffentlichen Raum. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes, der Erkenntnisse aus Abfallwirtschaft, Sozialwissenschaften und Design gezielt verknüpft, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln und Abfalltrennung im öffentlichen Raum zu fördern.

Waste from public spaces is gaining attention due to its visibility and the valuable resources it contains. However, there is a lack of data and research that examines the waste characteristics and considers the diverse needs of the actors involved (providers, maintenance, consumers). This study centers on how a waste separation system in public spaces can be designed by identifying key influencing factors. Based on an interdisciplinary research project, a catalogue with configuration recommendations was developed, divided into three main areas: location, container design , and information and communication . In terms of location, factors such as movement pathways, sorting fractions as well as existing surrounding infrastructure are relevant. In terms of container design, the emphasis is on functionality and the use of familiar, clearly labelled containers that users can easily handle. Communication and information are crucial for motivating consumers to separate their waste correctly, with simple and easy-to-understand labelling. Despite representing a small proportion of total municipal waste, public waste is of particular importance due to its high recyclable content and visibility, which strongly influences public perception on waste separation. The study also highlights challenges, especially in establishing waste separation as a social norm in public spaces. The findings emphasize the importance of an interdisciplinary approach that integrates insights from waste management, social sciences, and design to develop sustainable solutions and promote waste separation in public spaces.