Theorie reflexiver Modernisierung als Anregung zur Kritik an Politiken zur Anerkennung und Validierung von Kompetenzen

Lassnigg, Lorenz (2023) Theorie reflexiver Modernisierung als Anregung zur Kritik an Politiken zur Anerkennung und Validierung von Kompetenzen. In: Schmid, Martin, (ed.) Handbuch Validierung non-formal und informell erworbener Kompetenzen : Disziplinäre, theoretische und konzeptionelle Zugänge. Erwachsenenbildung und lebensbegleitendes Lernen. Bielefeld: wbv Media, pp. 191-214. https://doi.org/10.3278/9783763971657

[thumbnail of lassnigg-2023-theorien-reflexiver-modernisierung.pdf]
Preview
Text
lassnigg-2023-theorien-reflexiver-modernisierung.pdf
Available under License Creative Commons Attribution Share Alike.

Download (12MB) | Preview

Abstract

Dieser Beitrag untersucht Verbindungen zwischen der Theorie reflexiver Modernisierung und dem Thema der Anerkennung und Validierung von Kompetenzen und Qualifikationen. Im Zentrum der Argumentation steht die Rekonstruktion der Theorie, die durch die Wiedergabe von Formulierungen im „Originalton“ illustriert wird.
Die Architektur der zentralen Konzepte der Theorie wird skizziert, und die Positionierung des Bildungswesens in dieser Architektur durch ihre wichtigsten Architekten wird analysiert. Wissen, Lebensformen/Sozialstruktur, Geschlechterbeziehungen/
Familienstrukturen, and Arbeit/Beschäftigung werden als die wesentlichen gesellschaftlichen Dimensionen angesprochen, in denen die Modernisierungsdynamik mit dem Bildungswesen verbunden ist. Aber gleichzeitig gibt es in dieser Theorie kein
grundlegendes theoretisches Verständnis des Bildungswesens, und es hat auch keinen expliziten Stellenwert in der Theoriearchitektur. Nichtsdestoweniger können viele Zusammenhänge gedacht werden, in denen das Bildungswesen indirekt in der (reflexiven) Modernisierung mitspielt, die jedoch in der Theorie selbst nicht direkt angesprochen werden. Im ersten einleitenden Abschnitt wird das Verständnis der Moderne und der Dynamik der Modernisierung von der historischen ersten Moderne in die zweite reflexive Moderne rekonstruiert, die Basisinstitutionen der Moderne unterminiert, wobei als wichtige Veränderungen „Normalisierungen der Moderne“ pluralisiert werden und sich auch das „moderne“ Verständnis des Wissens verändert. Die reflexive Modernisierung findet noch ein gewisses Echo in der zeitgenössischen Analyse der Modernisierung, aber in ihren wesentlichen Zügen ist sie eher vergessen (das ist insbesondere in der Frage der Analyse der Wissensdynamik zu bedauern). Die Politik in Beziehung zu Anerkennung und Validierung von Kompetenzen wird vorwiegend in Begriffen der ersten Modernisierung modelliert, ohne dass ein reflexiver Ansatz gegenüber der Modernisierungsdynamik eingenommen wird.

Item Type: Book Contribution
Keywords: Modernisierung, Beruflichkeit, Humankapital, Wissen
Funders: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Research Units: Education and Employment
Date Deposited: 31 Mar 2023 11:41
Last Modified: 19 Sep 2024 08:55
DOI: 10.3278/9783763971657
ISBN: 978-3-7639-71640
URI: https://irihs.ihs.ac.at/id/eprint/6517

Actions (login required)

View Item
View Item