zeitabhaengige uebergangsintensitaeten als hilfsmittel einer stellenveraenderungsanalyse

Wottawa, Eva (May 1974) zeitabhaengige uebergangsintensitaeten als hilfsmittel einer stellenveraenderungsanalyse. Former Series > Forschungsberichte / Research Memoranda 84

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Abstract

zusammenfassung (einleitung): diese arbeit stellt den versuch dar, einen beitrag zu dem problemkreis "lebenslaufanalyse" zu leisten. betrachtungsschwerpunkt ist hiebei die berufliche laufbahn. ausgehend von der ueberlegung, dass die stellenveraenderung das wesentlichste (fassbare) kriterium einer berufslaufbahn ist, handelt es sich um den versuch einer analyse von stellenveraenderungen. insbesonders soll der verlauf der bereitschaft zu einer stellenveraenderung in einem formalen ansatz erfasst werden. die hypothesen ueber ort und verlauf der stellenveraenderungsbereitschaft sollen in einen formalen ansatz gefasst werden, weil so eine klare darstellung von verbal schwer ausdrueckbaren zusammenhaengen moeglich ist. ueberdies erlauben mathematische methoden eine kontrolle der hypothesenbildung. zuweilen zeigen sie auf, dass in einer verbalen hypothese unwissentlich unzulaessige vereinfachungen enthalten sind. ein mathematisches modell laesst sich innerhalb der sozialwissenschaften haeufig in mehreren einzeldisziplinen anwenden, wodurch die interdisziplinaere arbeit gefoerdert wird. damit vergroessert sich die chance, neue zusammenhaenge aufzudecken und zu erklaeren. ausserdem ist es aber auch moeglich, die modellbildung genau analogeiner verbalen formulierung vorzunehmen. haeufig wird argumentiert, dass mathematische modelle zu einer gefaehrlichen vereinfachung der wirklichkeit fuehren. dies kann aber nicht zu einer ablehnung mathematischer methoden fuehren. nicht der formale ansatz ist die ursache der vereinfachung, sondern das generelle bestreben der wissenschaft, komplizierte sachverhalte auf ueberschaubare beziehungen zurueckzufuehren. ausserdem lassen sich mathematische modelle konstruieren, die jedem gewuenschten komplexitaetsgrad entsprechen. ein anderer einwand gegen die anwendung formaler methoden in den sozialwissenschaften lautet, dass man das menschliche verhalten nicht in mathematische gesetzmaessigkeiten zwingen darf. es ist aber durchaus nicht zielvorstellung der mathematischen sozialwissenschaften, die wirklichkeit irgendwelchen abstrakten formen anzupassen. das bestreben der mathematisch orientierten wissenschaftszweige ist es, mathematische gesetzmaessigkeiten zu finden, die dem menschlichen verhalten entsprechen, und nicht umgekehrt. gegen die verwendung formaler methoden wird auch haeufig das argument vorgebracht, sie wuerden einer manipulation von sozialsystemen den weg ebnen. dies ist aber kein argument gegen formale methoden. man kann mit genauen kenntnissen ueber die gesetzmaessigkeiten in sozialen bereichen manipulationen ausueben. diese ueberlegung fuehrt auf die grundsaetzliche frage, wie man wissenschaftliche erkenntnisse nuetzt, welche zielvorstellungen der ausuebung der wissenschaft zugrundeliegen. die art der vewendung wissenschaftlicher erkenntnisse ist keine frage der gewaehlten methodik, sondern eine aus dem philosophisch-ethischen bereich. nur der denkende mensch kann zielvorstellungen postulieren. erst wenn diese zielvorstellungen formuliert sind, beginnt die sinnvolle verwendung formaler methoden. diese sind, ebenso wie alle anderen verfahren, nur ein hilfsmittel in der hand des sozialwissenschaftler. sie sind aufgrund ihrer vielseitigkeit und exaktheit ein sehr wertvolles und maechtiges werkzeug.;

Item Type: IHS Series
Date Deposited: 26 Sep 2014 10:34
Last Modified: 01 Apr 2016 14:07
URI: https://irihs.ihs.ac.at/id/eprint/84

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