Frankus, ElisabethORCID: https://orcid.org/0000-0001-9954-9287; Griessler, Erich
ORCID: https://orcid.org/0000-0003-4129-8168 and Seiser, Fabian
(December 2023)
Evaluierungsbericht: Zukunftsrat Verkehr.
[Research Report]
51 p.
ihs-report-2023-frankus-grießler-seiser-evaluierungsbericht-zukunftsrat-verkehr.pdf
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Abstract
Der Verein Respekt.net hat durch die Förderung des Action for Sustainable Future Hub der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft und der Universität für angewandte Kunst Wien den Zukunftsrat Verkehr 2022 ins Leben gerufen. Ziel war es, dass Bürger:innen in einem partizipativen Prozess an zwei Wochenenden (Oktober 2022 und März 2023) ein nachhaltiges Verkehrskonzept für die gesamte österreichische Ostregion entwickeln. Das zweite Wochenende endete mit einem Bürger:innen Café, bei dem die erarbeiteten Ergebnisse und Vorschläge für die Politik Interessierten präsentiert wurden. Beginnend mit den Wochenenden und bis Projektende begleitete eine aufsuchende Kampagne das Projekt in der Öffentlichkeit. Ab dem zweiten Wochenende wurde das Projekt von Mitarbeiter:innen der Forschungsgruppe „Science, Technology and Social Transformation“ des Instituts für Höhere Studien evaluierend begleitet. Dafür wurde einerseits das März-Wochenende teilnehmend beobachtet und andererseits qualitative Interviews mit repräsentativen Vertreter:innen verschiedener Zielgruppen, darunter Moderator:innen, Beobachter:innen, Teilnehmer:innen und Expert:innen, durchgeführt. Zusätzlich zu den öffentlich zugänglichen Ergebnissen wurde durch Interviews mit der Kampagnenleitung und einer schriftlichen Befragung der Projektleitung ein umfassendes Bild der Projektumsetzung erstellt.
Ergebnisse der Evaluierung zeigen, dass die Befragten die Rolle der Politik und ihre mangelnde Präsenz im Prozess kritisierten. Das Projektteam rechnete aufgrund fehlender politischer Weisung bereits von Anfang an nicht mit einer Umsetzung der Ergebnisse. Aus diesem Grund standen für die Projektmitarbeiter:innen die Bürger:innen und ihre Erfahrungen während des Zukunftsrats Verkehr und der begleitenden Kampagne sowie auch das methodische Experimentieren im Vordergrund. Ziel war es einen Raum für Partizipation und Deliberation zu schaffen. Etwa 30 Menschen, die laut der Befragten in ihren Einstellungen nicht besonders divers waren, hatten die Möglichkeit am Prozess teilzunehmen und Erfahrungen aus ihrem eigenen Umfeld zu teilen. Neben der Ausarbeitung politischer Empfehlungen bot der Zukunftsrat auch die Chance zur Reflexion des eigenen Mobilitätsverhaltens. Die methodische Umsetzung während beider Wochenenden ermöglichte dem Projektteam zahlreiche Erkenntnisse darüber zu sammeln, welche Methoden in diesem Setting funktionieren und welche nicht. Dabei wurde auch erkannt, dass der Prozess kompakter gestaltet sein sollte, um die Motivation der Teilnehmer:innen über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Die Einbindung der Expert:innen wurde als äußerst fruchtbar erlebt. Insgesamt lieferte das Projekt wertvolle Einblicke in partizipative Prozesse, Bürger:innenbeteiligung und hinsichtlich Herausforderungen bei der Integration politischer Akteur:innen.
Das Evaluationsteam stellte fest, dass durch die Kampagne, die aufgrund mangelnde Ressourcen vom Einsatz einer Person abhing, zwar keine langfristige Einbindung vieler Bürger:innen sichergestellt werden konnte, aber durch öffentliche Veranstaltungen, Panelgespräche, Kunstprojekte, Videomaterialproduktion, journalistische Artikel und einen akademischen Beitrag auf jeden Fall ein gewisser Impact erreicht wurde.
Item Type: | Research Report |
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Funders: | Respekt.net (durch Unterstützung des Sustainable Future Hubs) |
Former Research Units: | Former Research Groups (until 2024) > Science, Technology and Social Transformation |
Date Deposited: | 12 Feb 2025 08:14 |
Last Modified: | 12 Feb 2025 08:14 |
URI: | https://irihs.ihs.ac.at/id/eprint/7137 |