Wartezeiten auf elektive Operationen - Beschreibung der aktuellen Lage in Österreich

Czypionka, ThomasORCID: https://orcid.org/0000-0002-3381-1075; Kraus, MarkusORCID: https://orcid.org/0000-0001-5358-4773; Fößleitner, SophieORCID: https://orcid.org/0000-0002-8952-7196 and Stacherl, BarbaraORCID: https://orcid.org/0000-0002-3346-8246 (January 2020) Wartezeiten auf elektive Operationen - Beschreibung der aktuellen Lage in Österreich. Health System Watch 1, 16 p.

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Abstract

Wartezeiten im Gesundheitswesen sind ein wesentlicher Performanceindikator (Zugänglichkeit) und daher international ein wichtiger Themenbereich in der gesundheitspolitischen Diskussion. Zum dritten Mal nach den Jahren 2007 und 2013 wurde die Lage der Wartezeiten auf Elektivoperationen für Österreich im Detail analysiert. Die Untersuchung zeigt, dass sowohl Wartezeiten als auch Unterschiede bei den Wartezeiten – bezogen auf Bundesland, Rechtsträgertyp und Indikation – auf elektive Operationen bestehen. Eine retrospektive Befragung der Patientinnen und Patienten ergab eine mediane Wartezeit auf eine Hüftgelenksoperation von 8,7 Wochen und auf eine Knieoperation von 8,0 Wochen. 5 % der Patientinnen und Patienten warteten allerdings länger als 32 Wochen. Eine Übersicht über die Angaben der Wartelisten im Internet zeigte, dass die Wartezeiten auf elektive Operationen in der Orthopädie und in der Augenheilkunde bis zu einem Jahr betragen und sowohl innerhalb der einzelnen Krankenanstaltenbetriebsgesellschaften als auch zwischen den einzelnen Bundesländern stark variieren. Diese mitunter nicht unbeträchtlichen Wartezeiten scheinen die Patientinnen und Patienten zu belasten und sind deshalb immer wieder Anlass zur Beschwerde bei den Anwaltschaften für Patientinnen und Patienten. Insgesamt kann festgehalten werden, dass es im österreichischen Gesundheitswesen seit dem Jahr 2007 deutliche Fortschritte im Umgang mit Wartezeiten auf elektive Operationen gibt. Dennoch scheinen noch einige Verbesserungsmöglichkeiten zu bestehen, insbesondere im Bereich der Aktualität der veröffentlichten Wartelisten sowie der Koordination zwischen räumlich nahen Krankenhäusern mit deutlichen Wartezeitunterschieden. Nach wie vor existiert das Phänomen, dass die Wartezeit durch private Zuzahlungen bzw. den Besuch einer Privatordination verkürzt werden kann. Bewusstseinsbildung und konkreteres Auftreten dagegen wäre dringend zu stärken.

Item Type: IHS Series
Additional Information (public): Beilage zur Fachzeitschrift Soziale Sicherheit
Research Units: Health Economics and Health Policy
Date Deposited: 05 Feb 2020 09:28
Last Modified: 19 Sep 2024 08:53
URI: https://irihs.ihs.ac.at/id/eprint/5255

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